Ein brisantes Thema behandelt der nächste „Talk unter Freunden“: „Cannabis – Medizin und Droge“.
Die Teillegalisierung von Cannabis am 1. April wird nicht nur positiv gesehen.
Cannabis ist nach Alkohol und Tabak die am häufigsten konsumierte Droge in Deutschland. Ihr Wirkspektrum ist breit, hängt aber auch von der Konsumart ab. Das Rauchen von Marihuana oder Haschisch kann nicht nur die Stimmung anheben, es kann entspannen und das Wohlbefinden steigern. Doch nicht nur „normale“ Kiffer haben seit langem auf die Cannabis-Legalisierung gewartet. Auch beispielsweise Patienten mit Multipler Sklerose oder Krebs sollen davon profitieren. Sie nutzen Cannabis zum Lindern von Schmerzen, zur Muskelentspannung und Appetitsteigerung. Auch Übelkeit soll gemindert werden.
Über dieses Themenspektrum soll es im Talk der „Freunde des Pfalztheaters“ gehen. Wie zurückhaltend die Gesetzesänderung hin zur Legalisierung von Cannabis bis heute aufgenommen wird, erfuhr der Förderverein des Pfalztheaters als Veranstalter bei seiner Suche nach Diskussionsgästen. Die Einladung an den Polizeipräsidenten wurde abschlägig beschieden, da die Diskussion um die Teillegalisierung „politisch geführt“ wird und die Polizei „zur Neutralität verpflichtet“ sei, wie es in der Absage heißt. Auch von der Stadtverwaltung, bei der ein Streetworker oder ein Mitarbeiter vom Referat Soziales angefragt wurde, kam ein Nein, „da alle in Frage kommenden Personen entweder anderweitig gebunden oder in Urlaub sind“. Diverse „Cannabis Social Clubs“ meldeten sich gar nicht zurück oder sagten ab, weil ihr Franchisegeber mit einer Talk-Teilnahme nicht einverstanden war.
Trotzdem kommen am Montag interessante und kompetente Gesprächsgäste, die von Moderator und RHEINPFALZ-Kulturredakteur Fabian R. Lovisa interviewt werden. Mit dabei sind:
Detlef Placzek, Präsident des Landesamtes für Soziales, Jugend und Versorgung in Mainz;
Janina Geib, Chefärztin der Klinik für Psychosomatik am Westpfalz-Klinikum Kaiserslautern;
Carsten Ondreka, bekennender Ex-Kiffer und Kulturschaffender in Kaiserslautern sowie
Julia Mikulla von der Jugend- und Drogenberatung „Release“ in Kaiserslautern.