Liebe, Tod und Schicksalsgläubigkeit
Das Pfalztheater zeigt die spanische Oper „El Gato Montés“ als deutsche Erstaufführung in Kaiserslautern.
Sichern Sie sich rechtzeitig Karten: Von der Oper “El Gato Montés” wird es vor dem Ende der Spielzeit am Pfalztheater nur fünf Aufführungen geben.
Die Handlung erzählt von der jungen Soleá, die zwischen zwei Männern steht: Sie ist verlobt mit dem gefeierten Stierkämpfer Rafael, doch heimlich schlägt ihr Herz für den Banditen Juanillo, genannt „El Gato Montés“, die Wildkatze. Dieser hatte für Soleá einst einen Mann umgebracht und sich dann einer Bande in den Bergen angeschlossen. Als Rafael sich nach einem erfolgreichen Kampf feiern lässt, wird die Feststimmung gleich zweifach gestört. Zum einen prophezeit eine Zigeunerin, dass Rafael im nächsten Kampf vom Stier getötet werde. Zum anderen platzt Juanillo in das Fest und macht seine Ansprüche auf Soleá geltend. Unter dem Verdikt von Ehre, Treue und Schicksalsergebenheit kann der Konflikt nur ein tragisches Ende finden.
Wenn man an eine Oper im spanischen Stierkämpfer- und Banditenmilieu denkt, dann fällt den meisten Opernfreunden als erstes Georges Bizets „Carmen“ ein – nur dass der französische Komponist nie in Spanien war und er sein musikalisches Spanienporträt ganz nach seiner Imagination formte. Echte Opern spanischer Komponisten jenseits der volkstümlichen Zarzuelatradition sind rar und im restlichen Europa eher unbekannt. Manuel Penella Moreno hat mit „El Gato Montés“ („Die Wildkatze“) eine Oper geschrieben, die in Sachen Emotion und Leidenschaft Bizets „Carmen“ in nichts nachsteht, doch ihr andalusisches Kolorit ist absolut authentisch. Das Pfalztheater präsentiert zum Ende der Saison diese Oper als Deutsche Erstaufführung – auf die Bühne gebracht von einem komplett spanischen Produktionsteam.
Der Regisseur Alfonso Romero Mora begreift den spanischen Stierkampf als archaisches Ritual des Kampfes von Leben und Tod – und dieses Spiel mit dem Tod ist für ihn das zentrale Motiv von Penellas Oper. Die Ausstattung von Bühnenbildner Ricardo Sánchez Cuerda und Kostümbildnerin Rosa García Andújar blickt bei aller starken Farblichkeit und allen folkloristischen Zitaten ganz tief in die spanische Seele. Der spanische Dirigent Rodrigo Tomillo – er stammt aus Sevilla, dem Herzen Andalusiens – kehrt für diese Produktion als Gast an das Pfalztheater zurück. In der Partie des Rafael gibt es ein Wiedersehen mit dem spanischen Tenor Carlos Moreno, der am Pfalztheater als Calaf in Puccinis „Turandot“ und als Verdis „Otello“ vom Publikum gefeiert wurde, der aber auch bestens mit der musikalischen Tradition seines Heimatlandes vertraut ist.
Diese Produktion wird unterstützt von den Freunden des Pfalztheaters.